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Hochtourenausbildung mit Nicole Eller-Wildfeuer, Sigi Stangl und Mich Maurer

Essener Rostocker Hütte in den Hohen Tauern

20.06.2024

Unterwegs mit Nicole, Sigi und Mich

Die Hochtourenausbildung unter Leitung des Bergsteigertrios Nicole Eller-Wildfeuer, Michael Maurer und Sigi Stangl begann auf der Hochwaldhütte der Sektion. Bei regnerischem Wetter wurde der Unterstand zum Knotenübungsplatz verwandelt. Hierbei wurden alle relevanten Knoten zur Vorbereitung der notwendigen Spaltenberge- und Sicherungstechnik einstudiert. Nach einer Stärkung, durch die sensationelle Bewirtung durch das Hüttenteam an diesem Wochenende, konnte in die Einübung der Spaltenbergetechniken übergegangen werden. Der „Mannschaftszug“ und die „Lose Rolle“ wurden in mehreren Seilschaften geübt. Ein breites Sortiment an verschiedenen Ausrüstungsgegenständen wurde vorbereitet. Die daraus resultierenden Empfehlungen auf Basis der langjährigen Erfahrung der Leiter wurde gerne angenommen. Zum Abschluss wurden die letzten Hausaufgaben zur Vorbereitung gegeben sowie die Anfahrt besprochen.

Mit freudiger Erwartung auf die Ausbildung trafen sich die elf Teilnehmer und drei Leiter der Veranstaltung am Parkplatz in Ströden. Dieser befindet sich am Ende des Virgentals in den Hohen Tauern. Als erstes Ziel wurde die im Maurertal gelegene Essener-Rostocker-Hütte anvisiert. Praktisch hochgezogen durch die Vorfreude wurden die 800 Höhenmeter zur Unterkunft überwunden. Just angekommen wurden die Sonnenliegen bei Kaiserwetter eingenommen. Jedoch hielt nicht jede davon dem Schwung der Bergsteiger stand. Im Anschluss einer Mahlzeit und dem Bezug der Zimmer wurde der Simonysee angesteuert. Dieser diente als malerische Hintergrundkulisse für eine Auffrischung der Spaltenbergetechniken. Nach anfänglichen Unsicherheiten waren die Kenntnisse schnell wieder abrufbereit. Nach Aufziehen eines Regens wurde der Rückweg angetreten. Die Überquerung der Schneefelder wurde praxisorientiert genutzt zur Vermittlung von Gangtechniken zum sicheren Gehen.

Am nächsten Tag begann vor Sonnenaufgang als erster Härtetest die Besteigung der westlichen Simonyspitze. Bei Stirnlampenlicht wurde erneut der Simonysee aufgesucht. Angelangt am See begann die Formation dreier Seilschaften. Gespickt mit je einem der Leiter. Gewissenhaft wurde noch das Gelände geprüft und besprochen zur Planung des Weges. Dabei wurde auf die Schuttspuren im Schnee hingewiesen. Vorsicht, dies sind Belege für steinschlaggefährdete Bereiche! Hungrig auf den Gipfel begann die Tour bei weichem Schnee. Aufwendig musste eine Spur zur Bergspitze getreten werden. Dabei war eine Überquerung des spaltenreichen Simonykees notwendig. Angekommen am Gipfel war die Freude über den Ausblick riesig. Nach dem Genuss der Hochalpinen Landschaft wurde der Abstieg angetreten. Eile war geboten, weil die steigenden Temperaturen die Bedingungen erschweren und das Risiko erhöhen. Plötzlich verbildlichte sich das Risko durch einen Spaltensturz einer Person. Die Schneeschicht über der Spalte war zum Tragen bereits zu schwach. Der gepredigten Seildisziplin sei Dank kam es zu keinem tiefen Sturz des Alpinisten. Dieser konnte sich durch kühlen Kopf aus der misslichen Lage selbst befreien.

Am dritten Tag wurde im hinteren Bereich des Maurertals ein sicherer Steilhang aufgesucht. Dieser diente zuerst als Übungsgelände für Steigeisen und Pickeltechnik. Im Anschluss darauf verwandelte sich der Hang in eine Rutschbahn zum spaßigen Trainieren von Sturztechniken. Aus der Ferne wurde ein weiterer idealer Steilhang ausgemacht. Diesmal zum erneuten üben der „Losen Rolle“. Der reißende Maurerbach musste auf dem Weg dorthin überquert werden. Dort angekommen wurden zuerst die Pickel als Ankerpunkte, s. g. „Tote Männer“, eingegraben. Nach Abschluss wurde perfekt getimt die Hütte vor Einsetzen des Regens aufgesucht. Musikalisch umrahmt vom Hüttenteam fand der Tag mit Gitarre, Gesang und Luftgitarre sein Ende. Nicht getroffene Töne wurden geschickt mit höherer Lautstärke ausgeglichen. Der letzte Tag der Ausbildung begann etwas verzögert. Nach dem Frühstück wurden weitere wichtige Techniken trainiert. Die Ordnung am Gurt zu halten und das Verstauen von Seilen. Als letztes stand das Sichern am Fixseil auf dem Plan zum gesicherten Auf- und Absteigen. Nach erfolgreichem Abschluss wurde der Rückweg entlang des Maurerbachs talabwärts angetreten. So denn kam die lehrreiche Ausbildungstour zum Abschluss.