am 13. – 14.05.2023
mit 5 Teilnehmern: Angela, Ingrid, Eva, Rudi und Birgit
Ltg: Birgit Hecht
Eigentlich wären wir ja zehn TeilnehmerInnen gewesen, die sich am 13./14. Mai in die Chiemgauer Alpen aufmachen wollten, um den Hochstaufen und die steinerne Agnes zu bezwingen, aber dann schrumpften wir in den Tagen vor unserer Abfahrt auf einen harten Kernvon fünf zusammen. Das Wetter war wirklich nicht gerade einladend aber bei der Diskussion, ob wir die Wanderung noch absagen sollten, meinte unsere erfahrene Bergführerin Birgit Hecht. „Ich bin keine Wetterprophetin und eine Garantie auf Bergsicht gibt’s ned…..Bergfex meldet ned so schlecht. Ich würde schon fahren, a bisserl was geht allerweil.“ Also packten wir Regenklamotten und warme Kleidung, ignorierten die 90% Regenwahrscheinlichkeit und wurden von Birgit auf den Gruppennamen „Die UnverwüstlichenÜ 60!“ getauft.
Pünktlich um 8:30 Uhr trafen wir uns in Pidingerau am beschriebenen Parkplatz und wogen unsere Optionen ab…..sollten wir wetterbedingt „nur“ den Fuderheustein besteigen oder doch den Hochstaufen wagen. Wir entschieden uns für die Tour auf den 1771 Meter hohen Hochstaufen über die Steinernen Jäger ab Nonn, also etwa 1300 Höhenmeter und so um die 12 Kilometer. Und was für eine gute Entscheidung das war!!! Über holprige Wege ging es hinauf zu den Steinernen Jägern (der Teufel hatte bei dieser Verwandlung der Jäger in Stein seine bösen Finger im Spiel), dann über einige Kletterstellen und ausgesetztes Gehgelände zu einem mit Schildern als Klettersteig ausgewiesenen Aufstieg, ohne Drahtseilsicherungen. Eine Leiter half bei diesem Aufstieg, ansonsten war es ausschließlich ungesicherte Kraxelei. Konzentriertes Gehen und Schwindelfreiheit sowie eine gute Bergführerin waren da schon wichtig.
Es war aufregend, abenteuerlich und oft krabbelten wir auf allen Vieren hinauf, Richtung Reichenhaller Haus, das wunderschön gleich unterhalb vom Gipfel liegt. Von dort brachte uns ein weiterer kurzer Aufstieg zum Gipfelkreuz mit Gipfelschnaps und Gipfelbild, bevor wir uns eine wohlverdiente Pause in der Hütte gönnten. Leider blieb uns der sicher herrliche Blick nach Bad Reichenhall hinunter wegen der dichten Wolken fast den ganzen Tag über versagt, aber kurze “Aufreißer“ ließen uns das tolle Panorama erahnen.
Der Abstieg war etwas leichter und bot immer wieder tolle Aussichten auf die wunderschöne Landschaft, in der wir uns befanden. Gegen 17 Uhr stiegen wir in unsere Autos, um den herrlichen Tag beim Italiener ausklingen zu lassen und 2 Minuten später prasselte der Regen auf uns hernieder. Einfach perfektes Timing!
Am Sonntag war das Ziel die Steinerne Agnes am Fuße des Dreisesselbergs, 9 Kilometer, 750 Höhenmeter. Auch bei ihrer Versteinerung war der Teufel im Spiel gewesen, weil sie halt was getan hatte, was man nicht hätte tun sollen. Und so steht sie jetzt da, die Steinerne Agnes, ein 15 Meter hoher Obelisk aus Ramsaudolomit und ein absoluter Geheimtipp. Von Hallthurm ging es in weiten Kehren hinauf zum Rotofensattel, wo unser Weg dann zwischen dem “Busen“ und der “Nase“ der Schlafenden Hexe hindurchführte. Hier wäre ein Abstecher zu einem schönen Ausblickspunkt möglich gewesen, aber wegen der Exponiertet des Weges und des durchwachsenen Wetters riet Birgit davon ab. Dafür war dann der Weg zur Agnes und das Klettern von ihrem Fuße bis hinauf zu einem herrlichen Aussichtspunkt umso schöner. Als Belohnung gab es für jeden wieder einen Schluck selbstgemachten Gipfelschnaps, den Rudi in die luftigen Höhen hinaufgeschleppt hatte. Über Bichlberg und Winkel ging es über den Bischofswieser Panoramaweg zurück zum Ausgangspunkt. Wir saßen knapp 10 Minuten im Auto, als der Regen begann. Wieder mal perfekt geplant!