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Bergsteigen in der Schobergruppe

von Christina Schober

23.08.2024

Der Wecker klingelte bei einigen schon um 4 Uhr morgens. Denn die Abfahrt für 10 motivierte Bergsteiger begann bereits um 5 Uhr am Parkplatz in Deggendorf. So startete wir – unter der Leitung von Sigi Stangl- mit zwei Autos in Richtung Schobergruppe (Nationalpark Hohe Tauern). Nach über fünf Stunden Autofahrt erreichten wir den Wanderparkplatz Seichenbrunn (1.674m) und die Wetteraussichten für das Wochenende standen wieder auf „Sigi-Wedda“. Sonne – Sonne – Sonne 😊

Zunächst ging es auf einem gemütlichen Forstweg zur Lienzer Hütte (1.974m). Nach einer kurzen Stärkung machten wir dann endlich Höhenmeter gut und erreichten nach über 3 Stunden unseren ersten 3000er Gipfel – Keeskopf (3.081m). Schon bald erblickten wir die ersten Bergseen, die uns den Weg Richtung Adolf Noßberger Hütte (2.488m) begleiteten und wir wurden auf einer schnuckeligen Berghütte (1 Hüttenwirt, 1 Bedienung!) begrüßt.

Nach einem mächtigen Bergsteigeressen empfahl uns die sympathische Bedienung die Schnapsvariationen des Hauses zu probieren. Bei unseren Tourenleitern Sigi und Nicole war die Wahl eindeutig – ein Zirbenschnaps muss es sein. Und da dieser ausgezeichnet geschmeckt hat, blieb es nicht nur bei einem Zirbenschnaps. Um 21 Uhr war dann aber schon Zapfenstreich und wir mussten leider schon unser Bettenlager beziehen.

Ein großes Lob geht an alle Teilnehmer, die ihre Schnarch-Aktivitäten auf ein Minimum zu Gunsten der Gruppe reduziert hat. Wir hatten also eine angenehme Nacht und standen bereits um halb 7 wieder auf der Matte. Nachdem alle nach einem exzellenten Frühstück (Porridge) gestärkt waren, ging es über die hohe Gardenscharte hinauf auf den Perschnitzkopf (3.125m). Ein Highlight war der Steinbock, den wir beim Einstieg in einen kleinen Klettersteig bestaunen durften. „Also steinig und schottrig is des scho do heroben!“, wurde am Rande bemerkt. Kein Wunder, warum die Schoberberge auch Schotterberge genannt werden. Ein Helm zu tragen ist deshalb bei einigen steilen Rinnen sinnvoll!

Oben am Perschnitzkopf angekommen genossen wir eine lange Mittagpause und konnten sogar schon unser nächstes Ziel – die romantisch gelegene Wagenitzseehütte (2.508m) – erblicken. Die Überlegung noch einen weiteren 3000er an diesem Nachmittag zu machen war dann recht schnell vom Tisch, da die einladende Terrasse (inklusive Weißbier 😉) oder der Abstecher in den See eindeutig mehr Zustimmung bei allen Teilnehmern fand.

Am letzten Tag erlebten wir noch so einige Highlights. Zunächst stand der Aufstieg auf den höchsten der Schobergruppe – das Petzeck (3283m) – an. Auf dem Weg dorthin meinte unser Tourenleiter spaßeshalber ein Schneehuhn gehört zu haben… oder war es doch ein Murmeltier? Wir erblickten die kleinen flauschigen Tiere auf unseren Rückweg und staunten auch über ein Wiesel, das von einem Versteck zum nächsten flitzte.

Nachdem wir das Petzeck erfolgreich gemeistert haben, gab es noch eine kleine Stärkung auf der Wagenitzseehütte, bevor wir den Rückweg zu unserem Ausgangsparkplatz antraten. Dort angekommen gönnten wir uns noch eine Erfrischung im rauschenden Gebirgsbach und kehrten bei der Heimfahrt im Tauernhaus ein, um dort das wohl bekannte „guade Schnitzel“ zu essen.

Für alle Teilnehmer stand fest, dass Sigi mal wieder alles richtig gemacht hat. Sigi-Wedda, super Tour und supercoole Leid 😉 Danke!